Wir haben uns auf eine neue Reise begeben. Mit dem europäischen Projekt "The Rude Awakening" geht es in der Zeit zurück zum Ersten Weltkrieg. 
Dabei entsteht ein Videospiel über den Alltag im Krieg. Aber ohne virtuelle Kriegsspiele, sondern mit spannenden Einsichten, was Menschen in der Pandemie damals erlebt haben.   
Wie veränderte sich damls vor 100 Jahren die Alltagswelt durch eine Pandemie, wie erging es vor allem zum Beispiel den Kindern? Wie gingen sie mit der damaligen Pandemie um? Denn ja, es gab schon im vorigen Jahrhundert eine erschütternd ähnliche ansteckende Infektionskrankheit. Das Ergebnis unserer Recherchen, die wir gemeinsam mit Engagierten aus anderen Ländern durchgeführt haben, wird nach der "Roadshow" im Frühjahr interessierten Museen zur Verwendung zur Verfügung gestellt. Das Zielpublikum ist die Jugend, aber auch für Erwachsene bietet das Spiel interessante Ansatzpunkte, sich selbst in die Vergangenheit zu begeben. Wir haben gemeinsam mit Organisationen aus Italien, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Mazedonien Archive und Museen durchforstet, auf der Suche nach Berichten, Fotos und Videos von Zeitzeugen. Was wir damit vorhaben? Wir wollen jungen Menschen zeigen, wie es damals war, hautnah. das ermöglicht uns die technische Umsetzung - durch Virtuelle Realität.
Das Projekt "The Rude Awakening" soll dabei helfen, das Interesse von jungen Menschen an Geschichte und am Wert von Frieden heute zu fördern. Im Videospiel über den Alltag im Ersten Weltkrieg fällt „nicht eine einzige Kugel“. Es wird in Folge in verschiedenen Museen und an geeigneten Kulturplätzen in einer europäischen Wanderausstellung gezeigt.

Eine der Episoden des Spiels findet in Österreich statt. Sie veranschaulicht die Situation in einem Flüchtlingslager zur Zeit des Ersten Weltkriegs am Beispiel eines Lagers in Mitterndorf in Niederösterreich. Mehr wollen wir zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht verraten!
Nur, dass ein weiterer wichtiger Fokus dieser Episode, die gegen Kriegsende um etwa 1918 spielt, der Ausbruch der Spanischen Grippe ist, denn die Parallelen zur Pandemie heute liegen wohl auf der Hand. Aber was war anders damals, nach welchen Kriterien wurden die "Opfer" der Pandemie gezählt - wurden sie überhaupt gezählt? Und wie reagierte/n der Staat, die Regierung, die Behörden damals gegenüber heute, um die Pandemie in den Griff zu kriegen?

Wir haben mit ExpertInnen betreffend Flüchtlingslager im Ersten Weltkrieg gesprochen, Aufzeichnungen und Artikel recherchiert und nach Zeitzeugen-Quellen gesucht. Denn das Projekt hat sich auch als Ziel gesetzt, den inhaltlichen Hintergrund des Videos nicht nur anschaulich,l sondern auch wahrheitsgetreu zu gestalten, denn die Realität ist es wert, an junge Generationen weiter erzählt zu werden.
Wir freuen uns auf die kommende Wanderausstellung laden alle interessierten Museen und Kulturstätten ein, sich mit uns oder den europäischen ProjektpartnerInnen zu vernetzen.

Mehr zum Projekthintergrund und den europäischen PartnerInnen
Das Spannende an diesem Projekt ist der sektorübergreifende Ansatz, der einerseits auf den digitalen Komponenten eines online-Spiels basiert, aber gleichzeitig Museen, historische Stätten des Ersten Weltkriegs, ExpertInnen und Erzählungen von ZeitzeugInnen bereits im Vorfeld der Planung einbindet.
Erinnerungen aus dem Krieg der beteiligten Länder liefern Inhalte, Museen sorgen für Erinnerungsstücke, Publikationen und Dokumente; ein erfahrenes Medienproduktionsunternehmen setzt dies grafisch und technisch in virtuelle Realität um.
Damit soll es den BesucherInnen in Museen erleichtert werden, die Themen des Krieges und die Bedeutung des Friedens auf erfahrungsorientierte und emotionale Weise kennen zu lernen.

Die Erfahrung der Pandemie
1915 und 1916 herrschten in den Flüchtlingslagern Österreichs Typhus und Cholera. 1918 kam die Spanische Grippe dazu. Sie hatte im Frühjahr an der Südwestfront Österreich-Ungarns begonnen und erreichte im Herbst auch das Hinterland wie etwa die Stadt Wien.

Obwohl die Pandemie nicht – wie medial behauptet – aus den damaligen Flüchtlingslagern kamen, wurden Flüchtlinge als Krankheitsüberträger stigmatisiert, auch noch in der Nachkriegszeit, während der Wahlkämpfe der Ersten Republik 1919/20, als Teil der Wahlpropaganda.

Virtuelle Realität – spielend aus der Geschichte lernen
„The Rude Awakening" macht diese Aspekte in einem online-Spiel sichtbar. Die virtuelle Realität soll vor allem junge Menschen in den Bann ziehen und indirekt Wissen über diese geschichtsträchtige Zeit vermitteln.
Denn es ist immer noch die Frage, wie das Interesse eines jüngeren Publikums (13-20 Jahre) geweckt werden kann, konkrete Geschichte und den Wert des Friedens zu erfahren?
Die Partnerorganisationen haben dazu einen ersten gemeinsamen narrativen Entwurf für historische Ausstellungen entwickelt. Die Erzählung wird mittels Projektionen, interaktiven Aspekten mit audiovisuellem und digitalem Inhalt in Form eines Videospiels und eines Trailers in virtuelle Realität umgesetzt.
Es wird voraussichtlich wie ein kultureller virtueller Rundgang stattfinden, der die BesucherInnen/SpielerInnen sowohl physisch als auch virtuell mit ausgewählten Figuren – wie z.B. österreichisch-ungarische Soldaten im Ersten Weltkrieg, ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen an der Front oder die vom Kriegsgeschehen betroffene Bevölkerung – bekannt machen und ein Nacherleben des Kriegsalltags wie den Kampf um Nahrung und Wasser, gegen die Kälte, die Hitze, die Müdigkeit und den Tod und weitere Aspekte ermöglichen.
Die Identifikation mit den fiktiven Figuren an realen Orten des Kriegsgeschehens wird einen eindrucksvolle Rahmen für die SpielerInnen darstellen.

Kreativ sein in Europa
Unterstützung für die Projektidee gibt es durch die Europäische Union, die das Projekt im Rahmen von CREATIVE EUROPE fördert, um digitale Technologien und Kulturvermittlung in Museen näher zusammen zu bringen.
„Die Überwindung dieser Schnittstelle ist das eigentlich Herausfordernde im Projekt“, so Christiana Pordes, die österreichische Koordinatorin der Partnerschaft. „Es gibt sehr viel Expertise auf den unterschiedlichsten Gebieten wie Technik, Mediendesign, Geschichte und Bildung. Die Zusammenarbeit, das Voneinanderlernen, das Verstehen von Zusammenhängen – all das wird in diesem speziellen Programm eingefordert und die Umsetzung macht viel Freude.“
Gerade in der heutigen Zeit, wo online-Erfahrungen einen ganz neuen Stellenwert erhalten, kann das Spiel auch zuhause und im virtuellen Unterricht zur Weiterbildung sehr gut eingesetzt werden.

Roadshow
Sobald die Erzählung fertiggestellt und ihr Inhalt produziert ist, wird eine "Roadshow" mit Ausstellungen an historischen Orten/Museen in Italien, Slowenien, Österreich und Nordmakedonien organisiert, um den Kulturtourismus zu fördern und die Wirksamkeit dieses innovativen, medienübergreifenden Ansatzes des Geschichtserzählens zu testen.

ProjektpartnerInnen
Geleitet wird das Projekt von der Stiftung Belvedere-Gschwent in Südtirol, mit Partnerorganisationen aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Slowenien und Mazedonien:
Fondazione Belvedere-Gschwent LogoFondazione Belvedere-Gschwent: www.fortebelvedere.org/en  
Die Gemeindeverwaltung von Lavarone- LogoDie Gemeindeverwaltung von Lavarone: www.comune.lavarone.tn.it 
101-percent.com-LogoUnsere Multimedia-ExpertInnen in Rom: www.101-percent.com  
alda-europe.eu -logoFür die Medienkommunikation verantwortlich: www.alda-europe.eu 
Das Museum Gornjesavski muzej in Slowenien: www.gmj.si/en
zk.mk -logoDas Mazedonische Zentrum für Fotografie: https://zk.mk 
Mémoire pour la vie - LogoMémoire pour la vie - Coulonces in Frankreich
danube connects logoDas Magazin "danube connects" in Ulm: danube-connects.eu  
The World of Ngos LogoUnd unsere Organisation, The World of NGOs: www.ngo.at